Warum verhindert das Bankenkartell so hartnäckig, dass bestimmte Schwellenwerte beim Silber überschritten werden? Die Frage ist mit einem Satz zu beantworten – aber ich will etwas ausholen, um auch den unerfahreneren Leser die Chance zu geben, die Zusammenhänge zu verstehen…
Silber und Gold war seit über 5000 Jahren das Geld der Menschen. Gold wurde für die großen Geschäfte und Anschaffungen verwendet. Silber war das Geld des kleinen Mannes und wurde für die täglichen Einkäufe benutzt. Das Gold-Silber-Verhältnis, also die Anzahl Unzen Silber, die man benötigte, um eine Unze Gold zu kaufen, lag über tausende von Jahren bei etwa 10:1 bis 15:1. Man musste also zwischen 10 und 15 Unzen Silber geben, um eine Unze Gold zu erhalten. Das liegt daran, dass Silber etwa 15-17 mal häufiger in der Erdkruste vorkommt, als Gold. So gab es auch immer viel mehr oberirdisches Silber als Gold – daher der Preisunterschied.
Der Vorteil von Edelmetallen als Geld liegt in ihrer Wertstabilität begründet – man kann kein physisches Silber oder Gold drucken oder im Computer erzeugen. Somit sind diese Geldmetalle die idealen Wertspeicher – ideal als Vehikel zum Sparen zB für die Rente. Ob Edelmetalle jemals wieder als Geld zur Bezahlung der täglichen Einkäufe verwendet werden, kann ich nicht sagen. Ich glaube das nicht. Ich denke, dass es praktischer ist, für Zahlungsvorgänge zB ein nichtmanipulierbares Computergeld einzusetzen und zum Sparen Edelmetalle.
Nachdem Silber Anfang des letzten Jahrhunderts vollständig entmonetarisiert – also nicht mehr als Geld verwendet wurde – verlor es gegenüber Gold erdrutschartig an Wert. Silber wurde später zuerst in wenigen, dann in immer mehr industriellen Anwendungen verwendet und da es so billig war – am absoluten Tiefpunkt nur 50 Cents pro Unze – verbrauchte die Industrie Jahr für Jahr weitaus mehr Silber, als gefördert werden konnte. Die oberirdischen Silbervorräte sanken von 3,5 Milliarden Unzen auf unter eine Milliarde Unzen, die hauptsächlich in Haushaltsgerätschaften und Schmuck stecken.
Zur Zeit gibt es eine Knappheit von Investmentsilber – aber offensichtlich gibt es noch genug für die Industrie. Das ist jedoch nicht der Grund dafür, dass die Banken Silber bekämpfen. Den Banken wäre Silber vollständig egal, so wie der Preis für Kupfer auch nur dann das Interesse der Banker erweckt, wenn man damit ein Geschäft machen kann.
Silber und Gold sind aber ihrer wahren Natur nach etwas völlig anderes, als andere Metalle. Wie oben bereits gesagt, waren beide Metalle über Jahrtausende das wahre Geld der Menschen – nämlich unzerstörbares Warengeld und damit der natürliche Feind von auf Schulden basierendem, unwertem Papiergeld. Nachdem der Dollar 1972 von der Goldbindung gelöst wurde, verlor er aufgrund von Geldmengenausweitung mehr als 95 Prozent seines “Wertes”.
Mit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008, mussten gigantische Dollarbeträge ins internationale Geldsystem gepumpt werden, um den reihenweisen Zusammenbruch von sogenannten Systemrelevanten Banken zu verhindern. Dieses Quantitative Easing, wie es verharmlosend genannt wird, kann nun aber nicht mehr angehalten werden. Die Inflationierung muss immer weiter gehen, ansonsten kollabiert das System. Diese Maßnahmen verwässern den Dollar aber zunehmend und machen ihn schwächer und anfälliger. Auch der Euro kränkelt immer mehr – nicht so sehr aufgrund der fundamental schlechteren Werte gegenüber dem Dollar – sondern wegen der fortgesetzten Angriffe aus der US-amerikanischen Ecke.