Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wenig gerade junge Menschen sich mit der Politik und der immer weiter schwelenden Staatsschuldenkrise befassen.
Gastbeitrag von W.D. – 10.04.2012
Zugegeben, Politik ist für die meisten Menschen einfach nur langweilig, lange Debatten bei denen am Ende selten etwas Brauchbares raus kommt oder Versprechen die gemacht werden, um am Ende für nichtig erklärt zu werden. Diese sogenannten Versprechen werden gerade vor Wahlen großzügig und gerne ausgesprochen, doch es bleibt meistens auch beim Aussprechen, umgesetzt wird selten etwas. Leider ist es immer das gleiche Spiel. Eigentlich sollten gerade Politiker mit gutem Beispiel voran gehen und zu dem stehen was sie sagen und vor allem sollten Politiker die Wahrheit sagen und nicht lügen.
Ich gebe zu dies alles sind gute Gründe sich nicht für Politik zu interessieren. Hinzu kommt noch, dass es an Vorbildern fehlt mit denen man sich identifiziert, zu denen man aufschauen kann, jemanden bei dem man denkt: Der spricht mir aus der Seele, der denkt so wie ich oder noch viel wichtiger der ist offen, ehrlich und sagt die Wahrheit.Doch trotzdem sollten sich die Menschen viel mehr mit der jetzigen Situation auseinandersetzen.
Wir befinden uns mitten in einer Systemkrise, in der die Lage meiner Meinung nach schon länger außer Kontrolle geraten ist. Diese Systemkrise schreitet jeden Tag weiter voran, angeheizt durch die Überschuldung der Staaten und die Angst unserer Politiker vor unpopulären Entscheidungen.
Das Problem ist, wenn wir uns weiter mit scheinheiligen Aussagen, leeren Versprechen und langweiliger, ja sogar einschläfernder Politik abfinden, wird sich nie etwas ändern. Im Gegenteil es wird sich vieles noch weiter verschlechtern. Am Ende müssen wir und die nachfolgenden Generationen die Konsequenzen für das fehlerhafte und zögernde Handeln unserer Politiker tragen. Es ist doch heute schon schwierig genug gut bezahlte Arbeit zu finden, es wird doch immer weiter ausgebeutet und dafür gesorgt, dass den Menschen in unserem Land nur das bleibt was wirklich notwendig ist.
Ein gutes Beispiel hierfür sind die Zeitarbeitsfirmen, die mit niedrigen Löhnen gutes Geld verdienen. Ich nenne das Ganze moderne Sklaverei. Ja, viele Menschen arbeiten für einen Niedriglohn und haben am Monatsende so gut wie nichts übrig. Doch damit nicht genug, die Menschen die am Monatsende etwas übrig haben und dies für kleine Wünsche an die Seite legen, werden höchst wahrscheinlich demnächst auch um ihr mühsam erspartes Geld gebracht. Denn unsere Ersparnisse werden zurzeit vernichtet. Es werden fast im Wochentakt immer höhere Sparpakete und Rettungsschirme von unseren Politikern beschlossen.
Das Schlimme ist, dass keiner diese dort genannten, sich mit rasender Geschwindigkeit erhöhenden Beträge aufbringen kann und viele gar nicht wissen, was sie dort beschließen. Das Ende vom Lied wird sein, dass die gesamten Sparguthaben der Bürger anderen Ländern in den Rachen geworfen werden. Im Moment geht es uns noch gut, doch wenn nicht bald von Seiten der Politik ernsthaft und nachhaltig reagiert wird, ändert sich dies bald.
Eines steht fest, je länger von Seiten der Politik gezögert wird und Schulden mit noch mehr Schulden bekämpft werden, desto aussichtsloser wird die Situation. Möchte man einen Vorgeschmack haben auf das was auf uns zukommt, muss man nur nach Griechenland, Irland, Portugal und Spanien schauen. Dort brechen die Wirtschaften ein und die Arbeitslosenzahlen schießen explosionsartig nach oben, gerade die Jugendarbeitslosigkeit liegt in manchen Ländern der Europäischen Union bei ca. 50%.
Immer mehr Familien kommen mit ihrem Geld nicht mehr über die Runden und rutschen in die Armut ab. Dies ist eine tickende Zeitbombe, die sich früher oder später in einer heftigen und unberechenbaren Explosion entladen wird. Für viele Menschen ist es in Deutschland schon schwierig mit Ihren Gehältern über die Runden zu kommen. Monatliche Kosten wie Miete, Strom und Gas, Benzin und Nahrungsmittel schießen in die Höhe und es bleibt am Monatsende kaum etwas übrig. Zudem möchte der Staat das man private Altersvorsorge betreibt, möglichst viele Kinder bekommt, die später in die sowieso klammen Rentenkassen einzahlen können und nicht zu vergessen jede Menge konsumiert.
Geht dies mit dem normalen und eher knapp bemessenen Gehalt nicht, kann man sich ja ein Kredit nehmen. Hauptsache es geht weiter. Wo soll so etwas hinführen?Eigentlich muss man kein Hellseher sein um zu wissen wie es endet, wir werden in unsern Schulden ersticken und das gesamte System, wie wir es jetzt kennen, wird in sich zusammen brechen.
Es steht auch fest, dass sich niemand diesem Crash entziehen kann, denn er wird wohl alle dagewesenen Krisen in den Schatten stellen. Trotzdem kann man zwei Dinge tun: Erstens sollte man sich mit den Risiken eines möglichen Systemcrashes auseinandersetzen und Vorbereitungen treffen, zweitens sollte man die Aussagen und diversen Versprechen unserer Politiker genau beobachten und hinterfragen. Auf keinen Fall sollte man die jetzige Situation unterschätzen und einfach so hinnehmen. Schließlich geht es um unsere Zukunft, die hier gerade verspielt wird!
Geschrieben von W.D am 10.04.2012